Krafttrainingsmethoden

In der sportwissenschaftlichen Literatur werden seit fast drei Jahrzehntenunterschiedliche Krafttrainingsmethoden propagiert, denen jeweils klar definierte Belastungsparameter zugeordnet sind.Allein diese Methodenvielfalt führt zu einem fast unüberschaubaren Spektrum an Handlungsempfehlungen für die Trainingspraxis. Der aktuelle Forschungsstand ist von sich widersprechenden Befunden zu Effekten unterschiedlicher Methoden gekennzeichnet.

Frau beim sport

Im Folgenden wird eines der zentralen Probleme im Krafttraining- die Bestimmung einer individuell geeigneten Trainingsintensität- erörtert, bevor umfassend, ausgehend von den Anforderungskriterien an eine optimale Krafttrainingsmethode im gerätegestützten Krafttraining, die Individuelle- Leistungsbild- Methode (ILB-Methode) beschrieben wird.

 

Das Problem der Intensitätsbestimmung im gerätegestützten krafttraining:

Die richtige Belastungsintensität stellt eine der bedeutendsten Orientierungsgrößen im Krafttraining dar. Dies gilt nicht nur für den Leistungs,-sondern auch für den Breiten,- Gesundheits- und Fitnesssport. In der Literatur sind zu diesem Thema sehr unterschiedliche und zum Teil sehr kontroverse Aussagen zu finden. Während erfahrene Kraftsportler ihre Trainingsintensitäten über ihr subjektiv empfundenes Belastungsempfinden steuern, ist diese Vorgehensweise bei Einsteigern im Krafttraining nicht ganz unumstritten.

 

Nachfolgend werden die Einsteigern im Krafttraining mit ihren jeweiligen Vor-und Nachteilen diskutiert.Zur Ermittlung der geeigneten Belastungsintensität unterscheidet man einen deduktiven und einen induktiven Weg.

 

Induktiver Ansatz der Intensitätsbestimmung: 

Bei der induktiveb Intensitätssteuerung wird des subjektive Belastungsempfinden des Sportlers aks der entscheidende Parameter herangezogen.Dieses subjektive Belastungsempfinden wird über einen Fragebogen ermittelt. Die Intensität variiert dann ja nach subjektivem Anstrengungsgrad. Diese Form der Intensitätsbestimmung ist im gesundheitsorientierten Krafttraining weit verbreitet und wird auch von vielen Fachautoren dieses Bereichs als effektive Möglichkeit angesehen.

Von Vorteil ist hier, dass die Festlegung der Belastungsintensität ohne Krafttest möglich ist. Bei einer Intensitätssteuerung mittels induktiven Ansatzes stellt sich jedoch das Problem, dass der entscheidende Parameter, das subjektive Belastungsempfinden, nur äußerst schwierig zu messen und zu quantifizieren ist.Gerade die unerfahrenen Beginner im Krafttraining haben oft erhebliche Probleme, eine geeignete Trainingsintensität zu bestimmen.

Mann mit gewichten

Die Gefahr der Unter-oder Überforderung ist beim induktiven Ansatz relativ hoch, so dass diese Art der Intensitätsermittung sportwissenschaftlich nicht unumstritten ist. Ähnlich Kritik am induktiven Ansatz der Intensitätsbestimmung über das subjektive Belatungsempfinden übt GUTENBRUNNER (1990,S.28 ff)

 

Deduktiver Ansatz der Intensitätsbestimmung:

Die deduktive Intensitätssteuerung erfolgt im Krafttraining in der Regel über die Ermittlung der maximalen Leistungsfähigkeit ( Maximalkraft).Hierbei wird die prozentuale Kraftbelastung so gewählt, dass die Beanspruchung in einem jeweils spezifischen Krafttrainingsbereich realisiert wird. Der maximale Kraftwert wird als Referenzwert zu Grunde gelegt und mit 100% festgesetzt. 

 

Auf Grund dieses Maximalwertes werden die Belastungsintensitäten ja nach Krafttrainingsbereich festgesetzt und die sich daraus ergebenden Trainingsgewicht berechnet.Die Problematik bei diesem deduktiveb Ansatz ist dass entscheidende Bezugsgröße, die Maximalkraft, im Fitness- und Gesundheitssport nur schwer bestimmbar bzw. messbar ist. Des Weiteren ist ein Maximalkrafttest aus pädagogischer Sicht gerade beim Krafttrainingsbeginner nicht sinnvoll. 

 

Weiterhin sprechen verschiedene medizinische Aspekte gegen die Durchführung eines Maximalkrafttests:

Sehen, Muskel,Gelenkkapseln,Knochen und Knorpel sind plötzlich einer ungewohnt hohen Belastung ausgesetzt, so dass diese Bereiche Schädigungen erfahren können. So kann ein Maximalkrafttest bereits bestehende Wirbelsäulenschäden verschlimmern oder durch hohe Zug- oder Druckbelastung kann darüber hinaus zu einer so genannten Pressatmung führen, wobei dieser physiologische Reflex bei entsprechenden Personen zu erheblichen Kreislaufbeschwerden führen kann. 

Frau beim training

Im Bereich des Krafttrainings mit Jugendlichen und Kindern ist ein Maximalkrafttest ebenfalls kritisch zu sehen, das das Bewegungssystem noch nicht voll belastbar ist. Selbst im leistungssportliche orientierten Krafttraining bereitet eine Intensitätsbestimmung über einen Maximalkrafttest Schwierigkeiten, da sich die Intensitäten aus einem einmaligen Test zu Beginn errechnen und dadurch Anpassungsmechanismus, welche sich im Laufe des Trainingsprozesses einstellen, sich berücksichtigt werden. 

 

INDUKTIVER ANSATZ:

+  Festlegung der Belastungsintensität

-  subjektives Belastungsempfinden  ist schwer messbar und quantifizierbar

 

DEDUKTIVER ANSATZ:

+  Sehr exakte Festlegung der Bealstungsintensität im Maximalkraftbereich möglich

-  Problematik der Maximalkraftbestimmung insbesondere im Fitness- und Gesundheitssport

 

 

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